Widerstrebend erwachte sie aus dem erotischen Traum, dessen Intensität keinen Vergleich mit der Realität scheuen musste. Versonnen schloss sie die Augen, um sich die Bilder noch einmal in Erinnerung zu rufen. Hatte sie tatsächlich davon geträumt in ihrem Büro auf dem Schreibtisch zu liegen, während sie von zwei stattlichen Bauarbeitern gleichzeitig genommen wurde? War sie im Traum tatsächlich so weit gegangen, einem Dreier mit zwei verschwitzten, bulligen Kerlen zuzustimmen? Und vor allem – hatte sie dabei auch noch Lust empfunden? Sie war verwirrt – aber irgendwie war der Gedanke an dieses Rollenspiel auch erregend. Sie stand auf und ging in das Badezimmer.
Noch feucht von der Dusche stand sie vor dem großen Wandspiegel und bürstete ihre vollen dunkelblonden Haare. Dabei betrachtete sie wohlwollend die üppige Weiblichkeit ihres Spiegelbildes. Sechzig Kilogramm verteilten sich perfekt auf einen Meter siebzig Körperhöhe. Die lebhafte Frische ihrer Haut und das Strahlen ihrer graublauen Augen verliehen der 38-jährigen Managerin einen jugendlichen Touch, der sie ohne Übertreibung zehn Jahre jünger aussehen ließ. Während sie so dastand, dachte sie unwillkürlich an den ungehobelten Flegel, den sie gestern im Poppen.de Sexchat abgebügelt hatte. Ein penetranter Kerl. Dummdreist, ignorant und beratungsresistent. Dazu Ansichten wie aus dem vorvorigen Jahrhundert. ‚Den knüpf ich mir vor‘, dachte sie bei sich. ‚Wenn ich schon von einem Dreier mit zwei Bauarbeitern träume, kann ich mir diesen Macho auch noch geben.‘
Rollenspiel im Sexchat
Am Abend saß sie an ihrem Laptop und loggte sich in den Sexchat ein. Es brauchte nicht lange und sie hatte das Objekt ihrer Begierde in einen digitalen, interaktiven Privatraum gelockt.
ER: Hallo, schöne Unbekannte. Was machst du gerade?
SIE: Hallo. Ich liege auf meinem Bett und chatte mit einem fremden Mann.
ER: Hast du denn niemanden, der sich um dich kümmert?
SIE: Nicht wirklich.
ER: Dann frierst du bestimmt und brauchst jemanden, der dich wärmt?
SIE: Für den Anfang wäre ich mit ein paar warmen Gedanken zufrieden. Wieso sollte ich denn sonst im Sexchat sein?
ER: Oh, wie bescheiden. Keine Lust auf wilden, hemmungslosen Sex?
SIE: Kommt drauf an mit wem.
ER: Wie groß ist denn deine Auswahl?
Sie musste schmunzeln. Da war wieder diese freche Art. Aber sie würde es ihm nicht so einfach machen.
SIE: Hier geht es nicht um Quantität, sondern um Qualität.
ER: In dem Punkt hat sich bis jetzt noch keine Frau bei mir beschwert.
SIE: Gähn! Diesen Spruch habe ich schon dutzende Male gehört. Wie wäre es mit einem Beweis.
ER: Gerne, aber wie soll das gehen?
SIE: Was hältst du von einem kleinen Rollenspiel?
ER: Okay, wer tauscht was?
SIE: Ich bin der Mann und gerade von der Arbeit nachhause gekommen und du bist die Frau, die es ihrem liebenden Gatten besorgt. Was hältst du davon?
ER: Gerne mein starker Mann. Ich spüre schon, wie meine weiblichen Säfte zu fließen beginnen.
SIE: Ohne dass ich etwas mache? Na du scheinst ja ein ganz billiges Flittchen zu sein.
ER: Sind wir Frauen das nicht alle?
SIE: HALLO, AUFWACHEN, in diesem Rollenspiel bist du eine Frau und sollst mich verführen und nicht vergraulen!
ER: Na gut. Wie gefällt dir das? Du kommst von der Arbeit und hast dich nach dem Essen ein wenig hingelegt. Nachdem du ein Weilchen geschlafen hast komme ich zu dir unter die Bettdecke gekrabbelt. Ich schmiege mich an dich und kraule dein Brusthaar. Ganz langsam gleite ich mit meiner Hand tiefer. Ich streichel dir abwärts über den Bauch und spiele mit deinen kräuselnden Locken, bis meine Hand deinen besten Freund erreicht. Obwohl du noch schläfst, regt er sich sofort und reckt sich auf. Ich flüstere dir ins Ohr wie heiß ich auf dich bin und knabber dabei an deinem Ohr. Davon wachst du auf und schaust mich an. Jetzt rutsche ich an deinem Körper herunter und zeige dir ganz direkt wie sehr ich dich will.
SIE: Ja das ist geil. Nimm ihn dir richtig vor.
ER: Auf jeden Fall. In Sachen Oralsex bin ich die absolute Bombe. Ich verwöhne dich mit einem perfekten Deep Throat, der dich glatt in den Wahnsinn treibt.
SIE: Ohh ja, das machst du wirklich gut. Ich komme gerade vom Allerfeinsten. Das hast du wirklich toll gemacht.
ER: So jetzt bist du dran. Was machst du?
SIE: Weißt du, ich muss jetzt leider weg zum Fußball. Meine Kumpels warten schon auf mich. Aber wenn ich heute Abend nachhause komme, stehe ich dir voll und ganz zur Verfügung. Vielleicht tanzt du dann ja auch ein bisschen für mich.
Ich bin eine leidenschaftliche Geschichtenerzählerin und Wortakrobatin. Meine Reise als Autorin begann in meiner Kindheit, umgeben von Büchern und inspiriert von den unzähligen Welten, die sie enthüllten. Meine Werke sind ein Spiegelbild meiner Fantasie – eine Mischung aus Realität und Traumwelt, in der die Charaktere zum Leben erwachen und Leser auf eine emotionale Achterbahn mitnehmen.