Das erste was mir auffiel, waren ihre Augen. Im Ernst – ihre Augen! Nicht ihre festen, kleinen Brüste; nicht ihr voller, roter Mund und auch nicht ihr einladend knackiges Hinterteil.
Ich schob den schweren Samtvorhang zur Seite, der den Eingangsbereich diskret vom Lokal trennte. Sie stand ganz unvermittelt vor mir und tatsächlich nahm ich zunächst nur ihre Augen wahr. Tief schwarze Augen unter sanft geschwungenen Brauen. Sie blickte mich an und legte mir die ausgestreckten Unterarme um den Hals. Sie kam nicht näher und betrachtete mich mit einer Mischung aus Erfahrung und Neugier auf das Frischfleisch, das da soeben die Höhle betreten hatte. Ihr Blick war abschätzend wie der einer Tigerin. Sie schien zu überlegen, ob sich der Bissen für sie lohnte.
Sie sprach kein Wort und ich war verlegen. Ich legte meine Hände auf ihre Hüften und sie begann zu tanzen. Im Takt einer kaum wahrnehmbaren Musik wiegte sie erotisch das Becken und kam ganz langsam näher. Erst jetzt fiel mir ihr Körper auf. Noch bevor ich den Mut fand, sie mit den Augen zu verschlingen, fühlte ich die samtweiche Oberfläche ihrer warmen Haut. Sie nahm meine Hände und führte sie über ihren Bauch, legte sie auf ihre Brüste und ließ mich ihre Erregung spüren. Ohne sich festzuhalten schmiegte sie sich an mich und ich spürte, dass sie meine Spannung genoss. Ich sah den spöttischen Zug um ihren Mund, das Zucken ihrer vollen Lippen und wusste, sie hatte mich erobert noch bevor ich auch nur den Salon betreten hatte.
Mit sanfter Gewalt, ohne Druck aber bestimmend und keinen Widerstand duldend zog sie mich auf ein in der Nähe stehendes Sofa.
Sie war nicht vollständig nackt. Um den Bauch hatte sie ein schmales Lederband mit einem winzigen silbernen Medaillon oder Anhänger in der Mitte, das ihr über den Nabel hing. Ich konnte im dämmrigen Licht nicht erkennen was es darstellte und es kümmerte mich auch nicht. An den Füßen trug sie geschnürte schwarze Stilettos, die ihre sündhaft langen Beine noch zusätzlich betonten. Gekonnt lasziv ließ sie sich in die Polster fallen und zog mich zu sich herunter.
Ein Pärchen rutschte zuvorkommend zur Seite. Ich nahm es kaum wahr. Sie drückte mich in die Kissen, setzte sich breitbeinig auf mich und begann mir Knopf für Knopf das Hemd zu öffnen. Sie liebte was sie tat und tat es offensichtlich nicht zum ersten Mal. Sie nahm sich Zeit, sie spielte mit mir wie die Katze mit der Maus und genoss es in tiefen Zügen. Sie taute mich auf. Sie schmolz das Eis. Meine Starre löste sich unter ihren streichelnden Händen. Starr und steif war jetzt nur noch mein Schwanz. Sie bemerkte es bewundernd und küsste mich auf den Hals. Sie biss mich kokett ohne mir wirklich weh zu tun. Sie rieb ihren Körper an meiner nackten Brust, hob und senkte ihren Leib und ich spürte ihre harten Nippel an meiner Brust, in meinem Gesicht, auf meinem Bauch. Sie warf mit einer ungeduldigen Geste die langen Haare aus dem Gesicht und biss mich wieder. Ihre Erregung machte mich wild. Ich wollte sie nun auch anfassen, festhalten, greifen, aber sie schob meine Hände beiseite und ließ es nicht zu. Noch nicht. Sie quälte mich. Als sie dann herab glitt um meinen Schwanz aus der viel zu engen Hose zu befreien und ihren Mund einladend darüber öffnete, konnte ich mich nicht länger beherrschen. Ich packte sie und wirbelte sie herum. Mit einer Hand fasste ich ihre beiden Hände hoch über ihrem Kopf zusammen und presste ihren Körper über die Polster. Mit einem Knie drückte ich ihre Beine auseinander während ich mit der freien Hand hastig meine Hose herunterriss und das Kondom überstreifte.
Ich nahm sie von hinten. Mein Schwanz fand von ganz allein den kleinen, feuchten Spalt und stieß zu. Immer und immer wieder, heftiger und tiefer bis sie zu stöhnen begann. Fast wütend wollte ich sie bestrafen für ihre Ungehörigkeit. Ich fasste sie fest an den Hüften während ich rhythmisch und hart in sie eindrang. Sie stöhnte laut bei jedem einzelnen Stoß und streckte mir dabei ihren süßen, kleinen Hintern entgegen. Meine Lenden begannen zu zittern und alle Muskeln spannten sich zum bersten an. Dann explodierte ich in ihr in langen, tobenden Wellen.
Sie bekam, was sie verdiente.
Ganz langsam drehte sie sich um. Sie lehnte sich zurück in die samtigen Polster und lächelte. Ein gelöstes, verzücktes, tief zufriedenes Lächeln und es umgab sie wie eine Aura. Fast hätte ich mich verliebt in diesem Augenblick.
Spät in dieser Nacht lag ich wohlig entspannt allein auf meinem Bett und ließ den Abend vor meinem inneren Auge noch einmal Revue passieren. Irgendetwas pikste in der Brusttasche meines Hemdes. Ich griff verdutzt hinein und zog ein schmales, schwarzes Lederband heraus. Daran befestigt war ein winziger, silberner Tigerkopf.
© Paleaontour und dollen und Yolanda Chiu mit CC BY 2.0 lizenz
Ich bin eine leidenschaftliche Geschichtenerzählerin und Wortakrobatin. Meine Reise als Autorin begann in meiner Kindheit, umgeben von Büchern und inspiriert von den unzähligen Welten, die sie enthüllten. Meine Werke sind ein Spiegelbild meiner Fantasie – eine Mischung aus Realität und Traumwelt, in der die Charaktere zum Leben erwachen und Leser auf eine emotionale Achterbahn mitnehmen.