Es war 21.45 Uhr durch, als er seine 900er Kawa vor dem Haus abstellte. Er wusste genau, dass jede seiner Bewegungen von einem Paar strahlend blauer Augen verfolgt wurde. Er nahm den Helm mit der gleichen betonten Lässigkeit ab, wie er es schon als 18-jähriger getan hatte. Immerhin hatte er einen Ruf zu verlieren. Auf der anderen Seite war ihm klar, dass er aus diesem Spiel nur als Gewinner hervorgehen konnte. Zu weit hatte sich seine Nachbarin in ihrer letzten SMS aus dem Fenster gelehnt.
Die geheime Absprache mit der sexy Nachbarin
‚Heute Abend, wie besprochen – aber nur wenn du es niemandem erzählst‘, war in deutlichen Buchstaben auf seinem Handy-Display zu lesen. Entweder war sie extrem abgefuckt oder eine richtig geile Frau, um die es sich zu kämpfen lohnte. Das würde sich heute herausstellen. Aber er war sich auch im Klaren darüber, dass er sie wollte. In seinen Augen gehörte sie zu diesen teuflischen Weibsstücken, die einem Mann den Kopf verdrehen konnten, und dabei aussahen, wie Engel.
Mit dem Motorradhelm unter dem Arm sprang er die Stufen zu seiner Wohnung im 1. Stock hoch und schloss die Eingangstür auf. Nachdem er sie von innen wieder zugezogen hatte entledigte er sich im Flur seiner Bikerstiefel und der schweren Lederjacke. Leise vor sich hin pfeifend begab er sich in sein Schlafzimmer, wo er sich vom Rest seiner Kleidung befreite, um in seine weichen Herrenpantoffel und einen bequemen Bademantel zu schlüpfen. Ein letzter Blick auf die ebenfalls abgelegte Armbanduhr zeigte ihm, dass er noch fünf Minuten Zeit hatte, bis der Spaß begann. Also ging er ins Wohnzimmer und öffnete eine Flasche spanischen Rotwein, einem Crianza aus dem „Tal der Steine“, wie das Weinanbaugebiet Valdepeñas in der deutschen Übersetzung hieß.
Mit dem gefüllten Glas in der Hand verließ er das Wohnzimmer, ging zur Tür zum Treppenhaus und spähte durch den Spion, nachdem er das Licht im Flur ausgeknipst hatte. Er musst nicht lange warten, da ging die Wohnungstür auf der gegenüberliegenden Seite auf. Ein Traum von einer Frau erschien im Treppenhaus. Nur ein paar kleine Falten um ihre Augen verrieten, dass sie die dreißig bereits deutlich überschritten hatte. Sie war das typische Vollweib, Typ Veronica Ferres, Anfang der Jahrtausendwende. Selbst durch den Türspion schienen ihre Augen zu strahlen.
Das volle straßenköterblonde Haar fiel in dichten Wellen bis knapp über die Schultern herab. Sie trug einen dunkelblauen kimonoähnlichen Morgenmantel, der ihr bis zu den Knien ging. Die langen, nylonbewerten Beine endeten in halbhohen roten Pumps. Diese Frau war leichtbekleidet um ein vielfaches erotischer als die meisten Pornosternchen, wenn sie sich nackt vor der Kamera präsentierten. Er schluckte trocken. Dann öffnete er vorsichtig die Haustür und ließ sie einen Spalt weit offen, um sich anschließend in sein Badezimmer zu begeben. Auch hier ließ er die Tür geöffnet.
Exhibitionismus für die Nachbarin
So aufgeregt war er lange nicht mehr. Ein bisschen fühlte er sich in die Kindheit zurückversetzt. Es fühlte sich an, wie verboten – aber es machte enormen Spaß. Er ließ den Bademantel zu Boden gleiten und betrachtete sich wohlwollend, wie er nackt vor dem Spiegel stand. Er war jetzt in dem berühmten 30. Jahr und fühlte sich prima. Sein Körper war sehnig aber muskulös. Mit seinen 82 Kilo bei 1,88m Körpergröße schien er einem Musterbuch für Modellathleten entsprungen zu sein. War da ein Rascheln vor der Badezimmertür? Er lächelte und widerstand dem Drang sich umzudrehen, um dem Geräusch auf den Grund zu gehen.
Er wusste, wer da im Flur stand und durch den kleinen Spalt zwischen Rahmen und Badezimmertür schulte. Fast körperlich spürte er die Blicke der Nachbarin auf seiner Haut. Sie wollte es so – sie sollte es so haben. Vor seinem geistigen Auge lief noch einmal der Film ab, wie er letztes Wochenende mit ihr in der kleinen Bar zusammengesessen hatte. Nach diversen Gläsern Alkohol hatten sie sich für den heutigen Tag dieses kleine Rollenspiel ausgedacht. Ende offen – alles kann, nichts muss, hatten sie sich weinselig zugeprostet, bevor sie die Bar verlassen und sich mit einem Taxi auf den Nachhauseweg gemacht hatten. Nun war es also so weit.
Mit einem schelmischen Lächeln auf den Lippen drehte er sich um und öffnete den Vorhang, den er vor der großen Wanne angebracht hatte, um das Badezimmer vor Überschwemmungen beim Duschen zu schützen. Dann kletterte er in die Wanne und zog den Duschhebel nach oben. Doch anders als sonst, ließ er den Vorhang geöffnet. Er genoss den ersten kühlen Strahl auf seinem Kopf, wohl wissend, dass sich die Temperatur des Wassers sehr schnell auf die voreingestellten 35° erhitzen würde.
Er griff nach dem Shampoo und drehte seinen Körper ganz bewusst in Richtung Badezimmertür. Während er sich die Haare wusch, stellte er sich vor, wie seine Nachbarin ihn beim Duschen beobachtete. Wie ihre Hand in den Slip glitt und sie sich zu reiben begann. Bei diesem Gedanken erwachte seine Männlichkeit. Ohne dass er den geringsten Einfluss darauf hatte, erhob sich sein bestes Stück. Stoßweise schoss das Blut in die Schwellkörper, während das warme Wasser das Shampoo aus seinen Haaren spülte. Mit dem Fläschchen Molton Brown in der Hand blickte er an sich herunter. Wie der schiefe Turm von Pisa ragte sein harter Kolben steif nach oben. Schon seit der Pubertät hatte er sich einen kerzengeraden Penis gewünscht und gehofft, dass sich dieser Makel auswachsen würde. Doch den Gefallen hatte die Natur ihm nicht getan. Obwohl er in der Zwischenzeit wusste, dass ein schiefer Penis etwas völlig Normales ist, war ihm die Form seines Glieds immer noch ein wenig peinlich.
Beim Duschen erwischt
Er schob die lästigen Gedanken beiseite und begann damit, seinen Körper systematisch einzuseifen. Dabei legte er besonders viel Wert auf die Behandlung seines besten Stücks. Am liebsten hätte er sich direkt an Ort und Stelle selbst befriedigt, doch das war ihm vor den Augen der Nachbarn zu peinlich. Sie konnte ihr schließlich sehen – er sie nicht. Was sie wohl gerade tat? Er schloss die Augen und wusch sich das Gesicht, als er leise tappende Schritte vernahm. Es quietsche, als sie über den Rand der Badewanne zu ihm stieg.
Die Hand, die sich um seinen Penis schloss, war angenehm kühl aber der warme Körper der sich jetzt an ihn drängte war warm und weich. Vor allem aber roch er nach unbändiger weiblicher Begierde. Er spürte, wie sich ihre Brüste an ihn drückten und wie sich ihr Unterleib ihm entgegenstreckte. Die Dämme brachen und an diesem Tag hatte er den besten Sex seines Lebens. Er nahm seine Nachbarin im erst Badezimmer und später im Wohnzimmer und dann noch einmal in seinem Schlafzimmer. Die Orgie der Lust nahm die ganze Nacht in Anspruch und er war völlig fertig, als sie sich in den frühen Morgenstunden von ihm verabschiedete. Er lag auf seinem Bett und war beeindruckt wie gekonnt sie ihn „benutzt“ hatte. Mit wenigen klaren Anweisungen hatte sie ihm gezeigt, wie er sie zum Höhepunkt bringen konnte. Das hatte er auch mit größter Freude getan. Aber als er erschöpft einschlief, wusste er eines genau: Dieses erotische Abenteuer schrie nach einer Wiederholung.
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Ich bin eine leidenschaftliche Geschichtenerzählerin und Wortakrobatin. Meine Reise als Autorin begann in meiner Kindheit, umgeben von Büchern und inspiriert von den unzähligen Welten, die sie enthüllten. Meine Werke sind ein Spiegelbild meiner Fantasie – eine Mischung aus Realität und Traumwelt, in der die Charaktere zum Leben erwachen und Leser auf eine emotionale Achterbahn mitnehmen.